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Nachrichten 20.09.2023

VdAW eröffnet Fruchtsaftsaison bei Firma Häussermann

In der Fruchtsaftkelterei Häussermann diskutierten Politiker, Branchenvertreter, und NGOs über die Zukunft der Streuobstbestände in Baden-Württemberg. Die Anforderungen der Gesellschaft an die Bewirtschaftungsweise, die Sorgen der Bewirtschafter sowie das Marktpotential und die Vermarktungsmöglichkeiten …

VdAW eröffnet Fruchtsaftsaison bei Firma Häussermann
Zahlreiche Gäste folgten der Einladung des VdAW zur Fruchtsaft-Saisoneröffnung bei der Firma Häussermann in Neckartailfingen. (Foto: VdAW)

In der Fruchtsaftkelterei Häussermann diskutierten Politiker, Branchenvertreter, und NGOs über die Zukunft der Streuobstbestände in Baden-Württemberg. Die Anforderungen der Gesellschaft an die Bewirtschaftungsweise, die Sorgen der Bewirtschafter sowie das Marktpotential und die Vermarktungsmöglichkeiten von Streuobstprodukten waren die wesentlichen Themenschwerpunkte des Austausches. VdAW Mitgliedsbetrieb Häussermann ermöglichte den Teilnehmern in einem Rundgang durch die Kelterei Einblicke in die Produktionsprozesse.

Zahlreiche Gäste folgten der Einladung des VdAW zur Fruchtsaft-Saisoneröffnung bei der Firma Häussermann in Neckartailfingen. Aus Äpfeln und Birnen der Region werden dort in einem hochmodernen Produktionsprozess 35 verschiedene Qualitätsfruchtsäfte hergestellt. Nach der Betriebsführung von Karl Häussermann durch den 1957 von seinem Vater gegründeten Betrieb, eröffnete VdAW-Fachreferent Timo Schumann die Veranstaltung in dem er die Sorge um den Erhalt der Streuobstbestände deutlich zum Ausdruck brachte. Die Aufgabe des Verbandes sieht er maßgeblich in der Stärkung aller in der Streuobstkette Beteiligten. Diese Sorge greift CDU-Landtagsabgeordnete Natalie Pfau-Weller auf und drückte in Ihrem Grußwort Respekt und große Wertschätzung für die Arbeit der Bewirtschafter und der Fruchtsaftkeltereien aus, die einen großen Beitrag zur nachhaltigen und regionalen Safterzeugung leisten.

VdAW eröffnet Fruchtsaftsaison bei Firma Häussermann
Von links Bauch (Theologe im Ruhestand), Isabel Kling (Ministerium ländlicher Raum), Almut Sattelberger (Naturschutzreferentin BUND), Rolf Heinzelmann (Geschäftsführer Obstbau Garten und Landwirtschaft BW). (Foto: VdAW)

Neben dem Klimawandel sei vor allem die schlechte Pflege der Bestände die größte Herausforderung um den Erhalt der Streuobstbestände auch in Zukunft sichern zu können, erklärte Rolf Heinzelmann (Geschäftsführer Obstbau Garten und Landwirtschaft BW). Nur wenn die Bewirtschafter so entlohnt werden, dass deren Mühen gedeckelt sind, kann der Erhalt der Bestände gesichert werden. Zudem sei die Freude an der Bewirtschaftung durch die Vielzahl an bürokratischen Auflagen und Limitierungen häufig getrübt. Weniger Verbote und mehr Wertschätzung könnten helfen mehr Engagement zu erreichen.

Herr Bauch (Theologe im Ruhestand) sieht das Ziel in der Schaffung einer Wertschöpfungsgemeinschaft auf Augenhöhe innerhalb derer jeder zugewinnt. Dazu sei eine engere Kooperation von Politik, Erzeugern, Verarbeitern und Verbrauchern und eine intensive Kommunikation untereinander notwendig. Die heutige Veranstaltung bezeichnet er als richtigen Schritt auf diesem Wege.

Frau Kling vom Ministerium ländlicher Raum Baden-Württemberg betont, dass die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen Ihrem Ministerium ganz besonders am Herzen liegt und weist auf die unterschiedlichen Marketingkampagnen, die Streuobstinitiative und auch die Verdopplung der Streuobstwiesenförderungen im letzten Jahr hin. An Wertschätzung gegenüber den Erzeugern von Seiten des Landes mangelt es in keiner Weise und diese wird auch weiterhin deutlich zum Ausdruck gebracht werden. So unterstützt das Land mit der aktuellen Kampagne „Wir machen das“ die regionalen Wertschöpfungsketten.

Frau Sattelberger (Naturschutzreferentin, BUND) ging auf die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Biodiversität ein und fordert vor allem Maßnahmen zur intensiveren Vernetzung der Bewirtschafter. Niemand sollte sich allein gelassen fühlen. Außerdem sei das Land in der Pflicht durch Förderung von Baumschnittmaßnahmen oder die Gründung und Einbeziehung von Streuobstorganisationen ins FAKTprogramm die Pflege der Bestände für Wiesenbesitzer attraktiver zu gestalten.

Im Anschluss an die Diskussion führte VdAW-Fachreferent Timo Schumann durch die Ausstellung regionaler Unternehmen, die Ihren Produkten schon heute aktiv zum Erhalt der Streuobstwiesen beitragen. Neben Schäferei Schmid Owen /Teck, die die Gäste mit Lammburgen versorgte und Langzeitdünger aus pelettierter Schafwolle vorstellte, waren vor allem die Stände von Bio-Imkerei Tobio Dettingen/Teck mit verschiedensten Honigvariationen sowie die Verkostung verschiedener Streuobstprodukte von Interesse. Der Kreisverband Obst und Gartenbau Nürtingen KOV zeigte durch ihre Sortenausstellung die ganze Vielfalt im Obstbereich. Frau Häussermann stellte als Gastgeberin das Fruchtsaftprogramm des Unternehmens vor und zeigte deutlich mit wie viel Herzblut und Leidenschaft Säfte im Hause Häußermann produziert und vermarktet werden.

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