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BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 05/24: Umsatzplus im Februar bei schwächelndem Export

Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im Februar 2024 ein preisbereinigtes Plus von 1,5 Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat erreichen. Während im Inland der Absatz deutlich im Plus …

BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 05/24: Umsatzplus im Februar bei schwächelndem Export
(Foto: BVE)

Konjunktur

Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im Februar 2024 ein preisbereinigtes Plus von 1,5 Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat erreichen. Während im Inland der Absatz deutlich im Plus mit 3,4 Prozent lag, sank der Absatz beim Auslandsgeschäft mit 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat.

In nominalen Zahlen ausgedrückt, betrug der Umsatz der Lebensmittelhersteller insgesamt 18,6 Milliarden Euro. Bei den Herstellern stieg damit das Vorjahresergebnis nominal um 0,4 Prozent. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,0 Milliarden Euro, was ein Plus im Vergleich zum Vorjahresergebnis von nominal 2,2 Prozentbedeutet. Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,6 Milliarden Euro und sank damit nominal um 2,7 Prozent. Die Ausfuhrpreise sanken dabei um 0,8 Prozent, während die Erzeugerpreise im Inland um 1,2 Prozent zum Vorjahresmonat zurückgingen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank zum Vorjahresmonat mit 0,1 Prozent.

Rohstoffmärkte

Sowohl die Agrarrohstoffkosten als auch die Energiekosten sind zwei der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Gestiegene Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben mit Zeitverzug direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.

Agrarrohstoffe

Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.

Im Februar stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Preise – auchaufgrund des Basiseffektes – um 5,7 Prozent, während diese im Vergleich zum „Vorkrisenniveau“ im Februar 2020 noch immer knapp 33 Prozent höher lagen. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung stiegen dabei im Februar verglichen mit dem Vormonat um ebenfalls 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei minus 1,5 Prozent. Besonders stark sanken dabei die Preise für Getreide mit minus 33,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Besonders stark stiegen die Preise für Obst mit plus 27,2Prozent und Speisekartoffeln mit plus 36 Prozent. Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im Februar eine Steigerung von 1,2 Prozent zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Minus von 8,4 Prozent. Der Preis von Eiern lagen mit plus 11,6 Prozent deutlich über dem Preisniveau des Vorjahres, während das Preisniveau von Milch bei minus 15,3 Prozent stand.

Mit 119,1 Punkten stieg der FAO Food Price Index im April um 0,3 Prozent zum Vormonat und steht nun 7,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Während der Teilindex Zucker mit minus 4,4 Prozent sowie der Teilindex für Molkerei mit minus 0,3 Prozent nachgaben, stieg der Teilindex für Pflanzenöle mit 0,3 Prozent, der Teilindex für Getreide mit ebenfalls plus 0,3 Prozent zum Vormonat sowie der Teilindex für Fleisch mit 1,6 Prozent an.

Energierohstoffe

Laut Statistischem Bundesamt sanken bei den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte im März die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) zum Vormonat um 6,6 Prozent,während diese für Erdöl um 3,0 Prozent stiegen. Bei Braunkohle stiegen diese um 7,9 Prozent. Während die Preise zum Vorjahr zum Zeitpunkt der „Energiekrise“ deutlichnachgaben, steht der Preis für Erdgas noch immer mehr als 183 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020. Der Preis für Erdöl liegt knapp 39 Prozent über dem Vorkrisenniveauund für Braunkohle gut 42 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Sorgen vor einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation belasteten die Stimmung in der Ernährungsindustrie. Die neuesten Daten zumifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den April wiederum einen Stimmungsdämpfer nach zuvor guten Daten. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Rückgang von 7,5Punkten und steht mit 96,0 Punkten wieder unter der neutralen Marke von 100. Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich mit minus 10,8 Punkten deutlich und steht nun bei 96,2 Punkten. Der Saldo für die Geschäftserwartung (für die nächsten 6 Monate) musste ebenfalls Rückgänge in Kauf nehmen und steht nun bei 95,6 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen: 21,8 von 100 Befragten gehen von einer Verschlechterung aus; 12,5 von einer Verbesserung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung befindet sich seit längerem auf einem tiefen Niveau mitwenig eindeutigen Tendenzen. Der Konsumklimaindex stieg im April 2024 im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Punkte und steht nun bei minus 24,2 Zählern. Die GfK-Konsumforscherprognostizieren für Mai einen weiteren leichten Zuwachs ihres Barometers um 3,1 Punkte auf minus 24,2 Punkte.

Zum Vormonat stiegen im März 2024 die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,4 Prozent, während die Preise für Nahrung und alkoholfreie Getränke um 0,2 Prozent sanken. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 0,6 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,2 Prozent.

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