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Nachrichten 15.05.2024

Baum meets Feld: Mit Agroforsten die Landwirtschaft nachhaltiger machen

Bäume und Sträucher auf dem Acker und im Grünland sorgen für mehr Vielfalt. Gleichzeitig bieten sie auch Landwirtinnen und Landwirten eine attraktive Bewirtschaftung ihrer Flächen – etwa als klassische Streuobstwiese …

Baum meets Feld: Mit Agroforsten die Landwirtschaft nachhaltiger machen
Streuobstwiese im Frühling (Foto: NABU/Hannes Huber)

Bäume und Sträucher auf dem Acker und im Grünland sorgen für mehr Vielfalt. Gleichzeitig bieten sie auch Landwirtinnen und Landwirten eine attraktive Bewirtschaftung ihrer Flächen – etwa als klassische Streuobstwiese oder als Weizenfeld, das mit Baumstreifen durchzogen ist. Die praktische Umsetzung stellt jedoch viele vor große Herausforderungen. In einem gemeinsamen Papier mit der Universität Münster zeigt der NABU Lösungswege auf und setzt Impulse für die Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Agroforstsysteme können eine Win-Win-Situation für den Naturschutz und Landwirtinnen und Landwirten gleichermaßen sein. Einerseits schaffen sie wertvollen Lebensraum für unzählige Arten und mildern Klimafolgen ab. Andererseits schützen sie den Boden vor Erosion, verbessern den Wasserhaushalt und fördern die biologische Vielfalt unzähliger Nützlinge. Das Papier zeigt, wie eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe funktionieren kann. Doch damit Agroforste bundesweit zum Erfolg werden können, brauchen sie die Unterstützung der Politik. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können Gehölze auf Äckern, Wiesen und Weiden zum echten Gamechanger in der Landwirtschaft werden.”

Konkret zeigt das Papier die verschiedenen Optionen auf, wie Agroforstsysteme ausgestaltet werden sollten, um sich positiv auf Artenvielfalt und Ökosysteme auszuwirken – beispielsweise bei der Auswahl geeigneter Baumarten. Darüber hinaus bieten Agroforste die Chance, Biotope miteinander zu vernetzen, um den Austausch der biologischen Vielfalt zu befördern. Gleichzeitig beschreibt das Papier, wie die Strukturvielfalt der Agroforste langfristig erhalten bleiben kann, beispielsweise durch eine zeitlich gestaffelte Holzentnahme. Nicht zuletzt zeigt es häufige Konfliktthemen – etwa Agroforste in Schutzgebieten – und gibt Empfehlungen für eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligter auf Augenhöhe.

„Mit der Verbreitung der Agroforstwirtschaft wird ein häufig zerrüttetes Verhältnis zwischen den Belangen des Naturschutzes und der landwirtschaftlichen Praxis wiederbelebt. Es ergeben sich jedoch langfristige und strategische Potenziale, die durch andere Bewirtschaftungsweisen bisher nicht gegeben waren“, sagt Thomas Middelanis vom Institut für Landschaftsökologie der Uni Münster.

Hier geht es zum Hintergrundpapier

Hintergrund
Agroforstsysteme (kurz auch „Agroforst“) sind eine Form der Landnutzung, bei der Gehölze in Kombination mit landwirtschaftlichen Kulturen oder mit der Haltung von Nutztieren angebaut werden. Mit einem Team von Vertreter*innen aus dem Naturschutz und der Landwirtschaft haben die Autor*innen des Papiers über mehrere Jahre Theorien und Empfehlungen entwickelt, die zur naturschutzfachlichen Einordnung der Agroforstwirtschaft dienen. Es richtet sich an alle Menschen, die sich für den Naturschutz in Agrarlandschaften interessieren. Besonders aber soll das Hintergrundpapier zur Verständnisbildung sowohl bei Agroforstwirt*innen als auch Vertreter*innen des institutionellen Naturschutzes beitragen.

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