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Nachrichten 19.09.2019

Eröffnung der Apfelsaftsaison 2019

Am 9. September wurde die Apfelsaftsaison 2019 bei der Firma Beutelsbacher Fruchtsäfte in Weinstadt-Beutelsbach eröffnet. Auf der gut besuchten Veranstaltung konnten sich Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch, die Kollegen aus der Branche und das interessierte Publikum einen Einblick in die Verarbeitung der Apfelernte verschaffen.

Eröffnung der Apfelsaftsaison 2019
Thomas Maier (Geschäftsführer Beutelsbacher Fruchtsäfte) und Friedlinde Gurr-Hirsch (Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum). (Foto: VdAw)

Am 9. September wurde die Apfelsaftsaison 2019 bei der Firma Beutelsbacher Fruchtsäfte in Weinstadt-Beutelsbach eröffnet. Auf der gut besuchten Veranstaltung konnten sich Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch, die Kollegen aus der Branche und das interessierte Publikum einen Einblick in die Verarbeitung der Apfelernte verschaffen. Nach aktueller Schätzung beträgt die diesjährige Menge nur etwa 30 Prozent der außerordentlich guten Ernte von 2018. Grund hierfür sind vor allem die niedrigeren Temperaturen während der Blütezeit und die natürliche Alternanz der Obstbäume.

Das Volksbegehren Artenschutz

Nach einer Betriebsbesichtigung mit interessanten Eindrücken von der Verarbeitung der Früchte bis hin zur Abfüllung wurde bei den Vorträgen und der anschließenden Diskussion das Volksbegehren Artenschutz – „Rettet die Bienen“ zum zentralen Thema. Die Politik und insbesondere die Fruchtsaftkeltereien sehen den Forderungen der Initiative mit Sorge entgegen. Die geforderten Maßnahmen hätten eine starke Einschränkung der Bewirtschaftungsmöglichkeiten zur Folge. Somit wäre fraglich, ob die Besitzer der Streuobstbestände diese Flächen bei einer Verschärfung der Auflagen weiter nutzen und pflegen würden.

Eröffnung der Apfelsaftsaison 2019
Auf der gut besuchten Veranstaltung konnten sich Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch, die Kollegen aus der Branche und das interessierte Publikum einen Einblick in die Verarbeitung der Apfelernte verschaffen. (Foto: VdAw)

Da Streuobstwiesen einen landschaftsprägenden Charakter haben und sich oft bereits in Landschaftsschutzgebieten befinden, betrifft sie die Forderung nach Verzicht auf jegliche Art von Pflanzenschutzmitteln besonders. Vor allem Neupflanzungen, die aufgrund des schlechten Zustands der überalterten Bestände dringend notwendig sind, benötigen in den ersten Jahren Pflanzenschutzmaßnahmen. Hier gilt es, sich für die richtigen Mittel zu entscheiden, um den Lebensraum Streuobstwiese samt den Bienen nachhaltig zu schützen und nicht etwa durch eine gesetzliche Unterschutzstellung zu gefährden.

Gesunder Fruchtsaft

Ein weiter Punkt, der die Branche beschäftigt, ist das Image des Produkts „Fruchtsaft“. Mittlerweile ist in den Medien bei Berichten über Fruchtsaft der natürliche Zuckergehalt das beherrschende Thema. Als Folge verschwindet dieses wertvolle Lebensmittel beispielsweise zunehmend aus Kindergärten und anderen Gemeinschaftsverpflegungen. Apfelsaft ist aufgrund der enthaltenen Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffen jedoch mehr als nur eine Zuckerlösung und trägt zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bei.

Darüber hinaus verbindet insbesondere der Konsum von regionalem Apfelsaft viele Belange der Nachhaltigkeit wie z.B. die naturnahe Erzeugung auf meist extensiv genutzten Streuobstwiesen, eine regionale Produktion mit kurzen Transportwegen und die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe.

Fazit

Eine weitreichende Verschärfung der Vorschriften und eine Unterschutzstellung der Bestände sichert den Erhalt der Streuobstwiesen nicht nachhaltig. Im Gegenteil: Für den Fortbestand dieser wertvollen Lebensräume ist eine Bewirtschaftung unbedingt erforderlich – ansonsten droht Verbuschung und damit langfristig ein Verschwinden dieser Habitate. Jedoch können wir alle die Streuobstwiesen und somit auch die Bienen mit einer bewussten Kaufentscheidung schützen und durch den Konsum von regional erzeugtem Fruchtsaft aktiv zum Fortbestand dieser wertvollen Lebensräume beitragen.

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